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25.10.2021
PRE-IPO / Chance für AIFs und ihre Investoren?
Im Lebenszyklus eines wachsenden und erfolgreichen Unternehmens stellt sich regelmässig irgendwann die Frage ob ein
Initial Public Offering (IPO)
Sinn machen könnte, oder ob das Unternehmen weiterhin im ausschliesslichen Eigentum der Gründer bzw. weniger Aktionäre verbleiben soll. Dabei handelt es sich sowohl um eine strategische Frage, als auch eine Frage, die mit weitreichenden langfristigen Folgen verbunden ist. Der mögliche Schritt von einem rein privat geführten Unternehmen, hin zu einem öffentlichen Unternehmen, bietet sowohl Chancen als auch Risiken.
Aus Unternehmenssicht bietet das «going public» insbesondere die Chance,
-
das eigene Aktionariat zu verbreitern,
-
gleichzeitig durch die Ausgabe von neuen Aktien das Eigenkapital zu stärken,
-
hierdurch von externen Kreditgebern unabhängig zu werden bzw. zumindest die eigene Bonität zu erhöhen,
-
Mitarbeitern eine Beteiligungsmöglichkeit einzuräumen und
-
die Reputation und den Bekanntheitsgrad zu verbessern
Zugleich muss das Unternehmen auch dazu bereit sein
-
sämtliche Transparenzvorschriften zu erfüllen und damit bislang vertrauliche Daten zu veröffentlichen
-
Kontrolle und Einflussmöglichkeiten an unbekannte Dritte abzugeben, soweit eine grössere Anzahl von Stimmrechtsaktien platziert werden soll,
-
höhere Kosten zu tragen (ggf. andere Rechnungslegungsvorschriften etc.)
Doch was hat das alles mit Fonds in Liechtenstein zu tun?
Fonds bieten interessierten Anlegern die Chance, sich nicht nur an bereits börsengelisteten Unternehmen zu beteiligen, sondern auch an Unternehmen, die noch keinen solchen Börsengang durchgeführt haben. Erstere Fonds sind meist klassische
UCITS-Fonds
, die breit gestreut in diverse Aktien, Anleihen und andere gelistete Finanzinstrumente investieren. Sie richten sich primär an Kleinanleger, die auch mit geringen Investitionsbeträgen eine gewisse Risikostreuung und professionelles Management suchen. Letztere Fonds sind z.B.
Private Equity Fonds
, die in Europa in Form von
Alternative Investment Funds (AIF)
käuflich erwerbbar sind. AIF sind zumeist professionellen Anlegern vorbehalten, da ihre Investitionsmöglichkeiten kaum beschränkt sind und deshalb aus Anlegersicht auch erhöhte Risiken bestehen können.
Die Schnittstelle zwischen Private Equity Fonds und Fonds in gelisteten Wertpapieren sind: IPOs! Ein IPO führt dazu, dass eine Unternehmensaktie von zuvor «private equity» zu «public equity» konvertiert wird
.
Aus Anleger-, aber auch aus Unternehmenssicht sind in diesem Zusammenhang mehrere Aspekte sehr interessant. Über darauf spezialisierte Alternative Investment Funds (AIF) kann man sich an Unternehmen beteiligen, die noch kein IPO durchgeführt haben, dies jedoch allenfalls in Zukunft planen. Der erhoffte und erwünschte – und oft auch eintretende – Nebeneffekt ist, dass ein IPO im Regelfall zu einem Wertzuwachs des Unternehmens führt. Dies deshalb, weil durch den IPO eine wesentlich grössere Nachfrage nach Aktien des Unternehmens bedient werden kann. So dürfen und können sich nach dem IPO auch UCITS-Fonds und andere interessierte Marktteilnehmer problemlos in das Unternehmen einkaufen. Ganz grundsätzlich wird eine Beteiligung am Unternehmen massiv vereinfacht, was wiederum die Nachfrage steigert. Gesteigerte Nachfrage wiederum sorgt letztlich in der Regel auch für steigende Kurse.
Private Equity Fonds sind genau darauf ausgerichtet, dass professionelle Investoren ihr Kapital in diesen Fonds bündeln und dieses Kapital dann in ausgewählte hoffnungsvolle Unternehmen investiert wird. Je nach Phase des Ziel-Unterneh-
mens, dessen Geschäftsgang und der strategischen Ausrichtung des Fonds kann der Fonds
-
so genannte
early venture investments
in verlustbehaftete Start-up-Unternehmen zur Anschubfinanzierung des Geschäftsmodells durchführen (mit entsprechend hohen künftigen Gewinn- und Verlustrisiken)
-
Turnaround-Investments realisieren (Unternehmen, die sich strategisch neu ausrichten müssen, um an frühere Erfolge anzuschliessen)
-
stabile Erträge anstreben (etablierte Unternehmen, die bereits Gewinne erwirtschaften und allenfalls Private Equity Fonds als Aktionäre einbinden, um durch Zukäufe weiter zu wachsen).
Die Wertsteigerung aus Sicht des Fonds kommt primär durch erwartete IPOs oder rentable Wiederverkäufe zustande. Ein grosser Vorteil ist aus Sicht des Unternehmens auch, dass sich über einen Fonds zahlreiche Investoren am Unternehmen beteiligen können, trotzdem hat das Unternehmen in Form des Fondsmanagements nur einen einzigen Ansprechpartner auf Aktionärsseite. Bei einem späteren IPO kann der Fonds dann seine bereits gehaltenen Anteile – je nach Ausgestaltung des IPO und Erwartungshaltung des Fonds – weiter aufstocken oder einen erfolgreichen Teil- oder Vollausstieg durchführen.
Warum Liechtenstein?
Als hoch attraktives Domizil für die Gründung und Verwaltung von Fonds sind wir als Dienstleister in Liechtenstein offen für die Gründung von Private Equity Fonds mit eigener Investitionsphilosophie. Mit schnellem Marktzugang, eingespielten Prozessen und viel Erfahrung stehen wir interessierten Partnern/Vermögensverwaltern beim Setup und der laufenden Verwaltung von Fonds aller Art sehr gerne hilfreich zur Verfügung.
MMMag. Franz Glatzl
CEO
BENDURA FUND MANAGEMENT ALPHA AG
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