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31.01.2022
Partizipation an Zinssteigerungen durch nachhaltige Finanzierung von Handelsschiffen in einem AIF
Die Schifffahrt ist eine Industrie, welche aus der globalen Supply Chain nicht mehr weggedacht werden kann. 90% aller transportierten Waren werden heutzutage mit Schiffen befördert. Dieses betrifft sowohl den Rohstoff- und Energiehandel als auch die Fertigprodukte. Schüttgutschiffe (Bulker), Tanker und Containerschiffe fahren global und machen rund 80 % der weltweiten Handelsflotte aus. Die Globalisierung und der weltweit wachsende Wohlstand haben seit 1970 zu einem jährlichen Wachstum von rund 3% des weltweiten Seehandels geführt.
Die angebotene Leistung der Reeder besteht in dem Transport der Güter von A nach B unter Beachtung internationaler Regelungen beispielsweise zur Sicherheit und Umweltfreundlichkeit. Da diese Regeln für alle Anbieter gelten und kaum ein Qualitätskriterium zur Differenzierung beiträgt, achtet der Auftraggeber bei der Auswahl der Reederei massgeblich auf den Preis. Ein Reeder wirtschaftet daher nur dann erfolgreich, wenn er besonders effizient arbeitet und seine Transportleistung zu möglichst wettbewerbsfähigen Kosten anbieten kann.
Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für Investitionen in der Schifffahrt?
Anforderungen zur Umweltverträglichkeit, insbesondere der CO2 Reduzierung, werden neben vielen anderen Industrien auch die Schifffahrt verändern. Zwar bietet diese bereits heute die effizienteste Art und Weise grosse Mengen zu transportieren, dennoch gibt es erhebliches Potential für CO2 Einsparungen. Neue Schiffsdesigns, alternative Treibstoffe und hybride Antriebstechnologien werden Einzug erhalten. Da Investoren zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit legen, werden auch die Investoren der Auftraggeber des Reeders, die Frage nach einem nachhaltigen Transport der Waren aufwerfen. Neben den regulatorischen Änderungen, der Reduzierung der CO2 Emissionen um 40 % auf Basis des Jahres 2008 bis 2030, wird eine stark steigende Nachfrage zu nachhaltigerem Transport in der Schifffahrt, auch durch die Investoren angetrieben. Bestrebungen der Europäischen Union, mehr Fracht von der Strasse auf die Wasserwege zu verlagern, zielen in die gleiche Richtung.
Eine Herausforderung stellt für viele Reeder daher die Finanzierung in dieser kapitalintensiven Branche dar. Dies bietet gleichzeitig sehr gutes Potential, um als Alternativer Investment Fund (AIF) Opportunitäten wahrzunehmen. Viele Banken haben sich, insbesondere durch regulatorische Änderungen (Basel III und IV) aus der Schiffsfinanzierung zurückgezogen. Seit 2008 ist weltweit das durch die 40 grössten Institute finanzierte Schiffskreditportfolio von rund USD 460 Milliarden auf rund USD 300 Milliarden in 2019 geschrumpft. Die Finanzierungslücke wird durch das gleichzeitige Wachstum von 3% pro Jahr noch weiter vergrössert. Die jetzt zusätzlich aufkommenden Anforderungen an Nachhaltigkeit lassen den Finanzierungsbedarf in der Schifffahrt ergänzend steigen.
Für ein erfolgreiches Investment sind ein erfahrenes und professionelles Fonds- und Portfoliomanagement sowie Experten Know-how aus den Bereichen Schifffahrt, Schiffsfinanzierung und Nachhaltigkeit ebenso notwendig wie die Marktzugänge zu den Reedern. Märkte in Europa, insbesondere Griechenland als der größte Schifffahrtsmarkt weltweit, sind ebenso von besonderem Interesse wie Märkte in Emerging Markets. Da auch Schiffsfinanzierungen und die damit im Zusammenhang stehenden Besicherungen dem englischen Recht unterliegen, ist der Standort zweitrangig hinter der Qualität und Verlässlichkeit der Reederei.
Wie kann ein liechtensteinischer AIF für Schiffskredite an steigenden Zinsen partizipieren?
Der liechtensteinische AIF bietet seinen Anlegern die Chance mittelbar, durch Ankauf einer operativen Gesellschaft der Schiffsfinanzierung und -management in ein risikodiversifiziertes, erstrangig mit Hypotheken besichertes Portfolio von Schiffskrediten zu investieren. Schiffskredite werden üblicherweise mit dreimonatiger Zinsanpassung auf Basis eines Referenzzinssatzes wie z.B. dem LIBOR oder zukünftig dem RFR (Risk-Free-Rate) zuzüglich Marge bepreist. Durch die Zinsanpassung alle drei Monate wird die Möglichkeit geboten, an steigenden Zinsen zu partizipieren. Aktuell erscheinen Finanzierungen zu einem Referenzzins zuzüglich einer Marge von rund 8,0% p.a. plus Gebühren realistisch, was zu einer Rendite (Internal Rate of Return) von 6,5% bis 7,0% p.a. für AIF Investoren führen könnte.
Kai S. Renning
Geschäftsleiter Portfolio Management
XOLARIS Capital AG
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