Name, ISIN
Verwaltungsgesellschaft
Anlageschwerpunkt
Bewertungsintervall
Performance
Währung
Anlageregion
Gesetzlicher Fondstyp
Investmentgesellschaft
TER
Rechtsform
Vertriebsland
Verwahrstelle
26.07.2021
Kryptowährungen – eine beliebte Anlageklasse mit ihren Tücken

Im Moment vergeht kein Tag, an dem Kryptowährungen nicht prominent in der Presse vertreten sind. Gerade im Jahr 2021 vermochten Bitcoin, Ethereum, Dogecoin und viele andere fantastische Performancegewinne zu erzielen. Krypto-
werte haben ihren Status als „Exoten“ verloren. Die mit ihnen verbundenen Vorteile finden immer breiteren Zuspruch im Markt. FinTechs und Börsen haben sich bereits mit verschiedenen Geschäftsmodellen rund um Kryptowerte am Markt etabliert.

Das Anlageuniversum ist ebenfalls laufend am Wachsen und bietet immer neue Opportunitäten. Indices auf Krypto-
währungen, Unternehmungen mit Blockchain-Bezug, technische Strategien auf Kryptowährungen sind Investitions-
möglichkeiten. Aber auch Beteiligungen an digitalen Minenunter-nehmen, Initial Coin Offerings (ICO) oder auch Strom-
produzenten.

Lagerung von Kryptowährungen
In der Regel investieren die Anleger direkt in die Währungen. Kryptowährungen sind allerdings keine Aktien, die einfach so ins Depot gelegt werden können. Daher steigt auch der Bedarf an sicheren Verwahrungsmöglichkeiten.  Die Lagerung und der Handel von Kryptowährungen bergen eine Vielzahl an Risiken. Beim Kauf einer Aktie haben wir ein sicheres und reguliertes Wertschriftendepot zur Verfügung. Kryptowährungen werden in sogenannten Wallets gehalten. Hot Wallets basieren auf einer Software und sind mit dem Internet verbunden. Cold Wallets sind physische Speicherelemente ähnlich wie einem USB Stick. Verliere ich dieses Medium sind die gespeicherten Kryptowährungen replizierbar unter der Voraus-
setzung, dass ich meinen 12, 18 oder 24 Word Seed noch kenne. Habe ich diese in einer Hot Wallet, so können Hacker-
angriffe für einen Totalverlust sorgen.

Das Problem der sicheren Lagerung ist bis heute nicht gelöst. Auch Banken stehen vor dieser Problematik. Es gibt über 8'000 unterschiedliche Währungen, welche nicht reguliert sind ausser durch sich selbst. Vor diesem Hintergrund ist es logisch, dass es noch nicht viele Anlagefonds in diesem Bereich gibt, da das Investmentuniversum sowie die tiefe Anzahl an möglichen regulierten Depotstellen sehr eingeschränkt sind.

Nur direkte Anbindungen der Depotbanken zu Schlüsselpartnern (Börsen und Brokern), vermögen das Settlementrisiko zu reduzieren. Die Depotbanken unterhalten in der Regel keine Hot Wallets. Dies heisst, dass pro Gegenpartei eine eigene Anbindung mit dazugehöriger Handelslinie gesucht werden muss. Im Gegenzug halten die Depotbanken die Private Keys in den Händen. Sollte ein Broker Konkurs gehen, so sind die Vermögenswerte nicht davon betroffen. Die Kryptowährun-
gen werden meist auf einem Hardware Secure Module gelagert. Diese Art ist im Moment eine der sichersten Lagerungs-
möglichkeiten. 

Die Bewertung von Kryptowährungen ist nicht trivial. Oft werden Kurse von unterschiedlichen Börsen und Brokern heran-
gezogen und ein Mittelwert gebildet. Zudem ist nicht gelöst, wie der 24/7 Handel in Kryptowährungen abgebildet wird. Wenn ich am Sonntag verkaufen möchte, so kann ich dies nicht einfach gegen eine Fiatwährung tun.

Wo steht der Fondsstandort Liechtenstein?
Einmal mehr beweist Liechtenstein seine Innovationskraft und einige wenige Kryptofonds wurden bereits aufgelegt. Schaut man in die Portfolios hinein stellt man fest, dass die einzelnen allokierten Krypto-währungen ähnlich sind. Meist sind darin die liquidesten und gemessen an der Marktkapitalisierung grössten Währungen enthalten. Grund dafür ist die Verwahrungsproblematik und das eingeschränkte Anlageuniversum. Aber auch die geringe Anzahl an Banken, welche im Land bereits aktiv Krypto-währungen handeln, abbilden und verwahren können. Schon heute können speziell in Liechten-
stein jedoch bereits wertbringende Geschäftsmodelle abgebildet werden.

Fazit
Der Bitcoin wurde im Jahr 2008 erstmals beschrieben und 2009 in einer Open Source Software veröffentlicht. Somit ist die Anlageklasse noch sehr jung. Die Anlageklasse wird sich aufgrund der hohen Nachfrage rasch weiter entwickeln. Auch wird es den Banken möglich sein, die Anzahl handelbarer Kryptowährungen stark auszubauen und die Sicherheit der Verwahrung weiter zu erhöhen. Damit verbunden werden auch die operativen Kosten sinken. Erst wenn dies erfolgt, können in Anlagefonds breitere Allokationen gefahren werden und weitere innovative Produkte entstehen. Wer weiss, vielleicht werden die klassischen Anlagefonds schon bald einmal als Token mit eigener Kryptowährung aufgelegt? Eines wird sich jedoch wohl nicht beheben lassen, das ist die deutlich höhere Volatilität, welche Investoren in dieser Anlage-
klasse hinnehmen müssen. 


Patrik Spiess
Senior Asset Manager
CAIAC Fund Management AG